Pflegehorizonte Merlin Wenzel

Über

Merlin Wenzel hat 2021 den Masterstudiengang Public Health – Gesundheitsförderung und Prävention an der Universität Bremen absolviert und ist seit Januar 2022 für den Verein Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. für das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt „Modern men do care – Mehr Männer für die Pflege von Morgen“ (momedocare) als Projektmanager und Projektleiter tätig.

Titel des Vortrags 2022

 „be a man or be a nurse: Chancen und Vorurteile bei der Gewinnung und Beschäftigung von Männern in der Pflege“

Warum ist Ihr Thema relevant?

„Der Pflegeberuf ist ein Frauenberuf“

Mit diesem Klischee und weiteren damit verbundenen Vorurteilen, will Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts „modern man do care – mehr Männer für die Pflege von morgen“ aufräumen. Dazu wurden Maßnahmen für Pflegebetriebe entworfen, die Pflege für Männer attraktiver zu gestalten und die Diversität geschlechtlicher Rollenbilder zu fördern, sowie die Vielfältigkeit der Pflege und ihre gesellschaftliche Repräsentanz zu stärken.

Der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen besteht nicht erst seit der Corona Pandemie, hat sich durch diese jedoch noch einmal deutlich verschärft.

Auf Männer, die den Pflegeberuf nur auf Grund von Vorurteilen, einem fehlerhaften Bild des Pflegeberufs und der Sorge vor Stereotypisierung von vornherein für sich ausschließen, können wir also nicht verzichten.

Wir müssen und somit folgende Fragen stellen:

Was bewegt Männer dazu einen Beruf in der Pflege zu ergreifen und was hält sie davon ab? Können wir einerseits Geschlechterstereotype in den Pflegeberufen abbauen und uns gleichzeitig diese in Werbekampagnen für mehr Männer zu Nutze machen?

Warum Männer in der Pflege?

Über die Ausschreibung dieses Projekts habe ich mich besonders gefreut, da mich speziell die Fragen danach interessieren, was Männer, gerade vor dem Hintergrund verbreiteter geschlechtsbezogener Klischees, dazu bewegt einen Beruf in der Pflege zu ergreifen, aber auch, was sie davon abhält. Wie sehen und fühlen sich Männer in einem weiblich dominierten Berufsumfeld und wie wollen sie sich vielleicht gerne sehen und fühlen?

Hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit würde ich mich zunächst einmal über eine zwar realistische, aber positivere Berichterstattung in den Medien als sie gerade während der Corona Pandemie stattgefunden hat und noch immer stattfindet, freuen.

Für die vielseitigen Berufsbilder in der Pflege wünsche ich mir außerdem, dass sie genau als solche gesehen werden, dass ein Umdenken in der Wahrnehmung und der Bewertung der Pflegeberufe seitens der Gesellschaft stattfindet, dass anerkannt wird, welche verantwortungsvollen, anspruchsvollen und gesundheitlich essenziellen Aufgaben Pflegefachpersonen übernehmen, die gleichermaßen soziale, zwischenmenschliche, kommunikative und technische Kompetenzen erfordern und fördern sowie vor allem, dass diese Kompetenzen völlig geschlechtsunabhängig sind.